Das war die Sachsen Classic 2011

Ein wichtiger Termin für Autofans in Sachsen war der 18. August 2011. In Dresden senkte sich um Punkt 12:01 Uhr die Startflagge für die 9. Sachsen Classic 2011. Bis zum 20. August rollten 180 Fahrzeuge der Baujahre 1923 bis 1991 drei Tage lang mehr als 650 Kilometer über Sachsens Straßen bis zum Ziel Leipzig, das in diesem Jahr zum ersten Mal angefahren wurde.



Jaguar E-Type Serie 1, 3,8 Liter, 6-Zyl. Reihe, 265 PS, Baujahr 1964, dahinter ein grüner Skoda Popular Roadster, 1,1 Liter, 4-Zyl. Reihe, 30 PS, Baujahr 1938


Die ersten sieben Startnummern waren für den historischen Auto-Adel Sachsens reserviert: Zwei Horch 853, einer davon ein Sportcabriolet, ein Horch 930 V von 1939 sowie vier verschiedene Versionen des Wanderers W 23 bis W 25 aus den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts erinnerten an eine Blütezeit des sächsischen Automobilbaus. Danach gingen die beiden ältesten Fahrzeuge auf die Strecke, ein Laurin & Klement 300 und ein Bentley 3 Liter Speed Motor mit Dreiliter-Vierzylindermotor und 83 PS Leistung.

Das stärkste Auto der diesjährigen Sachsen Classic steuerte eine Frau: Pilotin Christa Volke mußte die 400 PS ihres Iso Grifo Spider von 1966 im Zaum halten, die aus einem 6,2 Liter V 8 Motor kommen. Da es bei einer Zuverlässigkeits- und Gleichmäßigkeitsrallye nicht auf die Geschwindigkeit, sondern auf präzises Fahren ankam, spielte die Motorleistung indes kaum eine Rolle für eine gute Platzierung. Gefragt waren vielmehr guter Orientierungssinn sowie ein präzises Zusammenspiel zwischen Fahrer und Co-Pilot, um die insgesamt 24 Wertungsprüfungen und 20 Zeitkontrollen möglichst ohne Abweichungen von den jeweiligen Sollzeiten zu meistern.




Video vom 2. Tag


So wurde etwa der IFA Tschopau F9 von 1954 mit seinem Dreizylindermotor und 30 PS Leistung mit Team Egon Culmbacher und Beifahrer Harald Kreuzberg vom Automobilbau-Museum Eisenach 93 in der Gesamtwertung. Insgesamt gingen Fahrzeuge von 43 Automarken an den Start: von A wie Alfa, Alvis und Audi, B wie Bentley und BMW bis hin zu V wie Volvo und VW oder W wie Wanderer oder Wartburg.


Wanderer W25, 2,5 Liter, 6-Zyl. Reihe, 60 PS, Baujahr 1937




Auch in diesem Jahr waren wieder viele Prominente aus Show Business, Sport und Wirtschaft unter den Teilnehmern der Sachsen Classic: Die Schauspieler Henri Hübchen und Uwe Steimle fuhren in einem offenen Skoda Felicia von 1960 mit. Eduard „Ede“ Geyer, langjähriger Trainer von Dynamo Dresden und letzter Nationaltrainer der DDR, ging mit einem Ford Transit Löschfahrzeug von 1974 auf die Strecke. Der Diskus-Olympiasieger und fünffache Weltmeister Lars Riedel steuert eeinen VW Käfer „Herbie“ von 1960. Auch prominente Motorsportler finden 2011 ihren Weg nach Sachsen wie der ehemalige Formel 1 und DTM-Fahrer Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, die österreichische Rennlegende Dieter Quester, und das erfolgreiche Rallye-Team Matthias Kahle. Aus dem Volkswagen-Konzern, nahmen der ehemalige Vorstandschef Carl Hahn, der VW in Sachsen angesiedelt hat, Dr. Ulrich Hackenberg, Vorstand Entwicklung von VW, und Hans-Joachim Rothenpieler, Geschäftsführer von VW in Sachsen, teil. Prinz Rüdiger von Sachsen und seine Söhne Daniel, Arne sowie Nils von Sachsen fuhren in drei verschiedenen Teams gegeneinander.

Weitere Info unter www.motor-klassik.de



Die Strecke:

Die erste Etappe „Die gläserne Manufaktur“ über 108 Kilometer begqnn in Dresden bei der Zeitenströmung in der Königsbrücker Straße 96, weiter in südwestlicher Richtung über Freital, Cossmannsdorf und Pretzschendorf zum Erzgebirgsring Lichtenberg. Die Schleife führte zurück in Richtung Dresden über Dippoldiswalde und Bannewitz mit Zieleinlauf bei der Gläsernen Manufaktur in Dresden.
   
  


Am zweiten Tag führte die Etappe „Dreiländereck“ über 250 Kilometer von Dresden über Stolpen Markt, die Bergrennstrecke Wartenberg über Sebnitz und Bad Schandau zur Mittagspause ins tschechische Krasna Lipa. Dann rollten die Oldtimer an der deutsch-polnischen Grenze entlang nach Zittau, in dessen unmittelbarer Nähe die drei Länder Deutschland, Polen und die Tschechische Republik zusammentreffen. Der Görlitz-Ring und Schloss Königshain waren weitere Zwischenstationen, bevor der Rallye-Tag in Görlitz Obermarkt endete.




Tag drei auf der 294 Kilometer langen „VIAregia“-Etappe begann mit dem Start in Görlitz. Die Strecke folgte der Neiße zum Weltkulturerbe Bad Muskau. Bevor die Fahrzeuge die Stadt am linken Ufer der Lausitzer Neiße erreichten, passierten die Oldtimer den Flugplatz Rothenburg. Von Bad Muskau aus fuhren die Klassiker über Hoyerswerda mit seinem sehenswerten Alten Rathaus und Schloss weiter nach Königsbrück und zum Schloss Schönfeld, wo Fahrer und Fahrzeuge eine Mittagsrast einlegten. Von Schloss Schönfeld aus rollte das Feld über den Hauptmarkt von Großenhain nach Riesa. Über den Neumarkt von Oschatz ging die Fahrt vorbei an Schloss Hubertusburg nach Wurzen, das in diesem Jahr sein 1050-jähriges Jubiläum feierte. Zieleinlauf war der Simsonplatz in Leipzigein, wo vor dem Portal des Bundesverwaltungsgerichts die 9. Sachsen Classic endete.

Die Strecke finden Sie unter http://map.yellowfox.de/eventportals/rallye/index.php 

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