Reiseziel Trentino: Sonnenfreude und Faschingsspaß

Februar und März sind im Trentino die Wintermonate, in denen man die meisten glücklichen Gesichter sieht. Denn dann ist die närrische Zeit in vollem Gange mit ausgelassenen Festen, bunten Umzügen und lebendigen Traditionen. Die Jahrhunderte alten Rituale hatten einst das Ziel, die kalte Jahreszeit aus dem Land zu jagen. 




Beim Sonnenskilauf zaubern Sonnenstrahlen eine gesunde Urlaubsbräune oder Sommersprossen auf fröhliche Gesichter


Den Winter austreiben – das mag dem ein oder anderen Wintersportler vielleicht gar nicht gefallen. So hat die fortgeschrittene Jahreszeit auch seine Vorteile: Viele Minusgrade lassen niemanden mehr erzittern, dafür wärmen Sonne und Gerstensuppe auf der Hüttenterrasse. Und während einer ausgedehnten Mittagspause im Freien zaubern Sonnenstrahlen eine gesunde Urlaubsbräune oder Sommersprossen auf fröhliche Gesichter. Die Pisten sind weiterhin perfekt präpariert, dank der zahlreichen Beschneiungsanlagen gibt es auch dann Neuschnee, wenn Frau Holle nicht mehr ganz so fleißig die Betten ausschüttelt.

Und nicht zuletzt: Zur Faschingszeit und zum Saisonende bieten die Fremdenverkehrsorte viele günstige Pauschalen und Sonderangebote. Also: Nix wie los ins Trentino und auf die Piste – ob beim Fasching feiern oder im pulverigen Weiß!


Hüttengaudi im Winter: Kuschelig und köstlich

Sie sind leicht erreichbar und liegen doch mitten in der einsamen Winterwunderwelt – die Rifugi des Trentino. Und auch in der kalten Jahreszeit bereiten viele Hütten ihren Gästen einen warmen Empfang. Etwa 50 Hütten in den herrlich verschneiten Trentiner Bergen haben auch im Winter geöffnet. Ein ideales Ziel, die Natur in Ruhe zu genießen und sich mit Trentiner Spezialitäten verwöhnen zu lassen.

Mit Schneeschuhen durch die stille Landschaft stapfen, auf Skiern über das perfekt präparierte Weiß gleiten, mit dem Motorschlitten über die Schneeflächen rauschen, in einem Rifugio einkehren, von der Stube aus die einmalige Bergwelt betrachten und regionale Schmankerln probieren – das geht im Trentino. Naturliebhaber, die die Bergwelt weitab vom Trubel der Touristenorte und fern vom Alltag erleben möchten, machen gerne mal einen Abstecher auf eine urige Berghütte.


  
In lockerer Runde an großen Tischen findet man schnell neue Freunde.  
   
    
Etwa 50 der 150 Hütten im Trentino sind in der kalten Jahreszeit geöffnet. Sie bieten Postkartenpanoramen, heiße Getränke und eine traditionelle Küche der Region. Einige davon sind  abends bewirtschaftet, organisieren Hüttenabende oder Gourmetdinner und bieten gemütliche Zimmer für erholsame Nächte. Sie liegen nur wenige Meter abseits der Pisten oder verstecken sich etwas, doch alle sind mit Ski, Schneeschuhen, Liften oder Motorschlitten erreichbar. Hier kann man in gemütlicher Atmosphäre viel über die Bergwelt lernen. Die Hüttenwirte erzählen gerne über ihr Leben und geben Tipps für Exkursionen.

Infos unter
http://www.trentinorifugi.com/

Karneval im Trentino

Schneidige Kavalleristen, Clowns und schöne Bräute – im Trentino hat die närrische Zeit eine jahrhundertealte Geschichte und wird als buntes Spektakel mit vielen Gesichtern gefeiert. Vom Val di Fiemme bis Madonna di Campiglio, vom Valle dei Mocheni bis zu den Ladinischen Tälern: Nach der Stillen Zeit wird getrommelt und gefeiert, um dem Winter den Kehraus zu bereiten.
Nach der Weihnachtszeit ist es im Trentino vorbei mit der glitzernden Beschaulichkeit. Denn der Winter soll sich verabschieden: Bereits seit hunderten von Jahren feiern die Trentiner ab Mitte Januar den Karneval und vertreiben mit handgeschnitzten Holzmasken, farbenfrohen Umzügen, Tänzen und ausgelassenen Straßenfesten den Winter. Oder sie versuchen es zumindest. Diese Karnevals-Veranstaltungen sind vor allem in den weniger bekannten Ecken des Trentino fest mit Geschichte und Brauchtum verwurzelt. Jedes Tal hat seine eigenen Traditionen.

Zu den herausragenden Ereignissen des närrischen Treibens im Trentino gehört der Habsburgische Fasching, der viele Gemeinden Jahr für Jahr ganz im Zeichen der österreichisch-ungarischen Monarchie erstrahlen lässt. Herrschaftliche Kutschen, feine Damen und attraktive Kavalleristen in Habsburger Kostümen und Uniformen versprühen wahrlich kaiserliches Ambiente. Dazu kommen Wiener Walzer und original königlich-kaiserliche Leibgerichte. Madonna di Campiglio erinnert mit Kostümbällen und Galaabenden an das österreichische Kaiserpaar Franz Joseph I. und Sissi, die hier Ende des 19. Jahrhunderts zu den Stammgästen gehörten.

Etwas ursprünglicher geht es in einigen Tälern zu. Im Val di Fassa etwa werden auf kleinen Bühnen die typischen „Mascherèdes“ aufgeführt, Theaterstücke aus der Tradition des ladinischen Karnevals mit den Figuren Bufon, Laché und Marascon, deren aufwendig gearbeitete Masken von einheimischen Bildhauern geschnitzt werden. In verschiedenen Ortschaften gibt es Umzüge, Maskenbälle und Feste im Freien. Im Valfloriana im südwestlichen Val di Fiemme findet an einem Tag der ursprüngliche „Carnevale dei Matòci“ statt. Hier sind Arlecchini (Harlekine), Paiaci (Kasper), Sonadori (Musikanten), Bèla (die Schöne) und Brautleute die Hauptfiguren mit farbenfrohen Kostümen und Masken, den „facère”, und werden vom Matòcio mit Musik und Tanz durch die Stadt geführt.
   
  

Im Trentino hat die närrische Zeit eine jahrhundertealte Geschichte und wird als buntes Spektakel gefeiert.  
  
  
Zu den ältesten Karnevalsritualen des gesamten Alpenraums zählen die des kleinen Bergorts Grauno im Val di Cembra. Sie kommen ganz ohne Kostüme aus. Am ersten Faschingstag wird eine große Pinie gefällt und auf dem Karnevalshügel aufgestellt. Die Dorfbewohner führen dazu eine Komödie auf, bei der die Bürger liebenswürdig auf den Arm genommen werden. Am Faschingsdienstag dann entzündet der Mann des Dorfes, der im Vorjahr als letztes geheiratet hatte, den Baum. Das Feuerspektakel ist im ganzen Tal zu sehen; die Dorfältesten beobachten, in welche Richtung die Funken davon wehen – und prophezeien daraus, ob die kommende Ernte reich wird oder nicht.

Ganz im Süden des Trentino schließlich, in Arco nördlich des Gardasees, spielen Kinder die Hauptrolle. Der Karneval verwandelt die Gassen des historischen Zentrums Ende Februar und Anfang März in „Arcoland, die Stadt des bunten Treibens“ mit bunten Häusern, Stelzenläufern, Clowns, Musikern und Jongleuren. Doch natürlich bekommen auch Erwachsene ein abwechslungsreiches Programm serviert: Konzerte, Degustationen auf der Piazza und Kostümfeste.

Infos: www.fassa.com , www.visitfiemme.it , www.visitpinecembra.it , www.campiglio.to , www.gardatrentino.it/it/lago-di-garda


Termine

12. bis 19. März 2011: Dolomiti Ski Jazz im Val di Fiemme

Die Kombination aus schwarzer Musik und weißer Landschaft, aus Skifahren und Jazz, ist im Val di Fiemme nun seit Jahren große Tradition. Das Festival Dolomiti Ski Jazz bietet unvergessliche Spätwintertage und ist eine feste Institution in der internationalen Jazzszene. Der Event findet bereits zum 14. Mal statt und gilt als eines der wichtigsten Musikfestivals im Alpenraum. Italienische und internationale Jazz-Größen treten neun Tage lang täglich in einem anderen Skiort auf – in Hütten und auf Almen am Rande der Pisten des Skizentrums Fiemme-Obereggen. Abends pulsieren die Rhythmen in Theatersälen, Nachtlokalen und Pubs der Skiorte.

Info und Buchung bei Apt Val di Fiemme, Tel. (00 39) 04 62 - 24 11 11, www.visitfiemme.it , www.dolomitiskijazz.com , www.fiemmeskijazz.com


Noch bis 27. März 2011: Modigliani-Ausstellung im Mart in Rovereto

Noch bis Ende März 2011 sind ausgewählte Werke des italienischen Künstlers Amedeo Modigliani (1884–1920) im Mart in Rovereto zu sehen. Modigliani zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne und des 20. Jahrhunderts. In seinen Werken vereint er expressionistische, kubistische und symbolistische Elemente, ohne sich einer Stilrichtung unterordnen zu lassen. Das Mart würdigt das Schaffen dieses Meisters mit seiner Sonderschau „Modigliani Scultore / Der Bildhauer Modigliani", eine Selektion außerordentlicher Skulpturen.

Infos unter www.mart.tn.it/modiglianiscultore


Noch bis 1. Mai 2011: Das „Dolomites Projekt 2010” im Mart in Rovereto

Zehn großformatige Fotografien und ein zwölfminütiges Video stellen die Dolomiten als Architekturprojekt dar. Olivo Barbieri, eine zeitgenössischer Künstler in Italien, interpretiert diese Berge als geplante Architektur. Die Dolomiten existieren seit 250 Millionen Jahren, entstanden aus Riffen in den Abgründen des Urmeeres. Für Barbieri sind sie symbolische Formen, die immer in Bewegung sind, die Gipfelketten der Gebirgszüge betrachtet er als umgekehrte Geschichte der Erde. Das Projekt wurde vom Künstler selbst initiiert und realisiert, um internationale Aufmerksamkeit auf die von der UNESCO geschützten Dolomiten zu ziehen.
Infos unter www.mart.trento.it


Fotos: Trentino Spa

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