Gourmettour durch die Emilia Romagna


Sehnsucht nach Sonne und dabei das echte Italien erleben? Bei diesen 10 kulinarische Köstlichkeiten aus der Emilia - Romagna geraten selbst Gourmets ins Schwärmen. Deshalb wird es auch Ihnen leicht fallen, dort das Dolce Vita zu genießen.  Auf unserer Emilia Romagna Tour waren wir in einem knackigen Alfa Romeo Spider 3.2 JTS V6 unterwegs.


Aceto Balsamico - aber nur als Tradizionale

Gut Ding will Weile haben - diese Alltagsweisheit gilt insbesondere für den echten Balsamessig aus Modena und Reggio Emilia. In den typischen Balsamico-Kellereien der Region reift der Essig mindestens 12 Jahre lang. Als besondere Kostbarkeit gelten die mehr als 25 Jahre lang konzentrierten Flüssigkeiten.

Echter Balsamessig unterscheidet sich ganz wesentlich in der Herkunft und Herstellung, in der Farbe, in der Gestaltung der Flasche und nicht zuletzt in seinem guten Geschmack von anderen Balsamessigen. Der ältere ist fast süßlich und seine Konsistenz wie Honig, jüngere Jahrgänge dagegen sind viel flüssiger. Einfache Rezepte: Parmesan-Stücke mit Balsamico-Tropfen als Appetizer reichen oder Erdbeeren mit altem Balsamico versüßen.

Gut zu Wissen: Nur wenn auf der Flasche "Aceto Balsamico Tradizionale" steht, handelt es sich um das traditionell hergestellte reine Naturprodukt.

Weitere Info unter www.balsamicotradizionale.it und www.acetobalsamicotradizionale.it


Lambrusco - ein frischer Perlwein

Außerhalb seiner Herkunftsregion, der fruchtbaren Po-Ebene, ist der Lambrusco vor allem als süßer Schaumwein bekannt. Schade. Denn der echte Lambrusco wird von Weinkennern geschätzt: Frisch, fruchtig, perlend und trocken – so wird der Perlwein in Italien genossen.

Die säurehaltige Rebsorte gehört zu den ältesten der Welt. Bereits die Etrusker und Römer haben sie angebaut. Der Name Lambrusco bezeichnet dabei nicht den Herkunftsort. Er steht für eine Sorte von Rebstöcken mit gemeinsamem Ursprung, aber zahlreichen Varianten. Heute gibt es vier D.O.C.-Anbaugebiete in den Gegenden um Modena, Reggio Emilia und Parma.

D.O.C. bedeutet Denominazione di Origine Controllata und ist als Ursprungsbezeichnung für italienische Weine ein Zeichen von höchster Qualität. Welcher Lambrusco dem eigenen Gaumen schmeichelt, lässt sich am besten vor Ort herausfinden. Zum Beispiel auf den Wein- und Genießerstraßen "Città Castelli Ciliegi" oder "Colline di Scandiano e Canossa".

Weitere Info unter www.cittacastelliciliegi.it und www.stradaviniesapori.re.it


Tortellini - die traditionelle Pasta für die Brodo

Die echten Tortellini stammen aus Bologna. Mit der Absicht, das Original zu schützen und ein für alle Mal den Ursprung zu klären, unterbreitete 1974 eine Delegation der Stadt der italienischen Handelskammer das traditionelle Rezept.

Um die ringförmigen Teigwaren, gefüllt mit einer Mischung aus Schweinefleisch, Parmaschinken, Mortadella und Parmesan, ranken sich viele Legenden. Will man einer der Geschichten glauben, soll die Liebesgöttin Venus die Vorlage für das beliebte Teiggericht geliefert haben. Der Sage nach wollte sie einst in einem Gasthaus zwischen Bologna und Modena die Nacht verbringen.

Getrieben von Neugier versuchte der Koch des Hauses, einen Blick auf ihren Bauchnabel zu erhaschen. Fasziniert von dem, was er sah, machte er sich daran, den Nabel aus Pastateig nachzubilden. Der erste Tortellino war geboren!

Genießer-Tipp: Die traditionelle Pasta wird in der Regel in einer Brühe als tortellini in brodo serviert.


Cozze - eine Köstlichkeit der Adriaküste

Von frühmorgens bis mittags kann man die vielen Schiffe beobachten, wie sie zwischen Mai und September an der Adriaküste aus- und einlaufen und ihren frischen Fang ausladen: die Miesmuschel - italienisch: cozze, was auf Deutsch weniger appetitlich klingt. Neben vongole, den Venusmuscheln, und pesce azzurro, dem Blaufisch, gehören Miesmuscheln zu den häufigsten Meerestieren, die in der Emilia-Romagna gefangen werden.

Fünf bis acht Zentimeter sind die Köstlichkeiten in der Regel groß, vor Ravenna wurde auf hoher See sogar ein Exemplar von stolzen 17 Zentimetern gefunden! Darüber hinaus werden die Muscheln auch gezüchtet, insbesondere in der Nähe von Goro, Comacchio, Cervia, Cesenatico und Cattolica. Seit 2001 kann man die Muschelzucht an einer Zweigstelle der Universität Bologna in Cesenatico studieren. Dafür kommen Studenten aus ganz Italien in die Emilia-Romagna.


Parmigiano-Reggiano - der würzige Reinkäse

Seit mindestens 800 Jahren wird der original Parmesankäse auf nahezu gleiche Art und Weise hergestellt und das ausschließlich in Parma, Reggio Emilia, Modena und Bologna. Das Original erkennt man am Stempel auf der Käserinde: Parmigiano-Reggiano.

Für ein Kilo des Extrahartkäses werden 16 Liter rohe Kuhmilch benötigt. Damit der Parmesankäse seinen vollmundigen und nussigen Geschmack erhält, reift er mindestens 12 Monate, der "vecchio" (alte) sogar zwei Jahre und der "stravecchio" (sehr alte) drei.

Zu seiner geliebten Pasta kann kein Italiener auf den würzigen Reibekäse verzichten, genauso gut schmeckt er aber auch in dünnen Blättchen über gedünstetem Gemüse wie Spargel oder Fenchel oder pur mit ein paar Tropfen Aceto Balsamico. Parmesankenner brechen den Käse statt mit Reibe, Messer oder Hobel mit einem speziellen kurzen, mandelförmigen Parmesanmesser heraus.

Erleben können Sie die Produktion des originalen Parmesan bei einer Führung durch eine Käserei. Informationen und Buchungen über die Website des Consorzio del Formaggio Parmigiano-Reggiano.

Weitere Info unter www.parmigiano-reggiano.it


Piadina Romagnola - ein Fladenbrot als Snack

Ob groß und dünn oder klein und dick: Für das Aussehen einer Piadina, des romagnolischen Fladenbrots, gibt es kein Patentrezept. Für die Zusammensetzung hingegen sind bestimmte Zutaten verpflichtend: Mehl, Wasser, eine Prise Backsoda, Salz, Schweineschmalz oder ein Schuss Milch gehören in das ungesäuerte Brot, das schon den Römern bekannt war.

Ehemals als Speise der Armen bezeichnet, ist die Piadina heute ein beliebter Snack, dessen Bekanntheitsgrad bis nach New York reicht. Hochburg für Fans ist nach wie vor die Emilia-Romagna. Tausende von Piadinabuden zwischen Ravenna und Cattolica bieten die variable Köstlichkeit an, die mit Schinken, Salami, Käse oder Nutella verzehrt wird. Italienische Streetfood mit Tradition.

Weitere Info unter www.stradavinisaporifc.it


Prosciutto di Parma

Mild im Geschmack, kupferrot in der Farbe, würzig im Duft, das ist echter Parmaschinken. Seit 1998 steht die Delikatesse unter dem Schutz der EU, das heißt, das Schweinefleisch muss aus bestimmten Regionen Nord- und Mittelitaliens stammen.

Die Herstellung selbst ist streng auf das Gebiet rund um Parma beschränkt, denn nur durch die würzige Luft, die dort vom Apennin herüberweht, erhält der Schinken sein unvergleichliches Aroma. Die Reifezeit beträgt mindestens 12 Monate.

Nach dem Salzen wird das Fleisch 100 Tage gekühlt, ehe die Lufttrocknung in Reifehallen beginnt. 171 Schinkenproduzenten – die meisten ansässig in Langhirano, dem Ursprungsort des Parmaschinkens – sorgen dafür, dass die Gourmets auf der ganzen Welt in den Genuss der Spezialität aus der Emilia-Romagna kommen.

Jedes Jahr im September findet das Parmaschinken-Festival statt, wo zahlreiche Parmaschinken-Manufakturen in der Provinz ihre Pforten öffnen und den Besuchern Einblicke in die Herstellung gewähren .

Weitere Info unter www.prosciuttodiparma.com


Strozzapreti - ein typisches Pastagericht der Romagna

"Möge er doch daran ersticken!" Diese Redewendung kennt wohl jeder. Aber was hat sie mit dem typisch romagnolischen Pastagericht namens Strozzapreti zu tun, liegt doch die längliche und geschwungene Nudel aus Hartweizengrieß eher unschuldig auf dem Teller?

Eine Anekdote beweist, dass Männer aus der Romagna, deren Frauen diese Nudel kochten, ihr mörderische Qualitäten zuschrieben. Traditionell bereiteten romagnolische Frauen nämlich dieses leckere Gericht, um es dem Pfarrer des Dorfes als Obulus vorzusetzen. Die Ehemänner der Damen, die vorwiegend antiklerikal eingestellt waren und dem Kirchenstaat feindlich gegenüberstanden, wünschten dem Priester beim gierigen Verzehr der so beliebten Nudel, dass er doch daran ersticken möge.

Strozzapreti heißt übersetzt "Würg den Priester!" Strozzapreti schmecken besonders gut "al ragù", also mit Tomaten- Fleisch-Sauce, oder mit Tomatensauce und "strigoli", typischen Wildkräutern aus der Romagna.


Weißer Trüffel - der teuerste aller Speisepilze

Wer den Trüffel genießen will, muss ihn finden. Nur ein geschultes Auge kommt der unterirdisch wachsenden Delikatesse auf die Spur: 70 geprüfte Trüffelzonen auf 350 Hektar Land durchforsten die Trüffeljäger, um den teuersten aller Speisepilze aufzuspüren.

Besonders begehrt ist die in der Emilia-Romagna beheimatete weiße Trüffel, die vor allem auf den Hügeln bei Savigno wächst. Normalerweise unterstützen Trüffelschweine die Suche. Doch hier setzen die Profis auf den Hund. Er nutzt zum Ausgraben des edlen Pilzes seine Pfoten – und nicht, wie das Schwein, die Schnauze.

In Italien ist offiziell nur eine Hunderasse als Trüffelsuchhund anerkannt: der Lagotto Romagnolo, der aus der Emilia-Romagna stammt und einen ausgezeichneten Geruchssinn hat. Sobald der Hund die Trüffel erschnüffelt hat, gräbt der Trüffelsucher die Knolle mit einer Trüffellanze aus. Die Belohnung: eine komplexe Duftkomposition aus Parmesan, Pilzen und feuchtem Erdboden.

Bei der "Tartufesta", dem Trüffelfest, das in vielen Gemeinden rund um Bologna stattfindet, wird die Delikatesse gebührend geehrt mit Verkostungen, Ausstellungen und Menüangeboten rund um die Trüffel.


Sangiovese di Romagna - der erste romagnolische DOC-Wein

Der Sangiovese war der erste romagnolische Wein, der 1967 als DOC-Wein (Denominazione di Origine Controllata) anerkannt wurde. Die Traube ist die in Italien am weitesten verbreitete Rebsorte. Weltweit steht sie an fünfter Stelle. Mit seinem Bouquet aus Veilchenaromen und roten Früchten präsentiert sich der Sangiovese am Gaumen trocken, harmonisch und mit weichen Tanninen.

Einer Legende zufolge verdankt die wichtigste und edelste Rebsorte der Emilia-Romagna ihren Namen einem Mönch. Bei einem Bankett im 17. Jahrhundert im Kloster Santarcangelo di Romagna servierten die Kapuzinermönche einer illustren Gästeschar , darunter Papst Leo XII., selbst gekelterten Wein. Der schmeckte so vorzüglich, dass die Gäste nach seinem Namen fragten. Einer der Mönche antwortete, ohne zu überlegen: "Sanguis Jovis", was Blut des Jupiters heißt (Sangue di Giove).

Der rubinrote Sangiovese di Romagna passt perfekt zu Piadina mit Schinken oder Salami, Pastagerichten mit Saucen auf Fleischbasis sowie zu Braten jeglicher Art.

Wenn Sie jetzt also Lust bekommen auf die Emilia Romagna haben, dann packen Sie Ihre Koffer, setzen sich in Ihr Cabrio. 110 km Sandstrand zum Sonnenbaden, das fruchtbare Hinterland und die kulinarischen Schätze bieten Urlaub auch für Ihren Geschmack.

 
Alfa Romeo Spider 3.2 JTS V6


Auf unserer Emilia Romagna Tour waren wir in einem knackigen Alfa Romeo Spider 3.2 JTS V6 unterwegs. Besonders gefielen uns die guten Platzverhältnisse im Spider, auch der Kofferraum mit immerhin 253 Liter ist mehr als praxistauglich. Die exakte Schaltung und das neutrale Kurvenverhalten fanden wir angenehm, da der Alfisti seinen offenen Spider doch eher mit Genuss statt Geschwindigkeit bewegt.

Der quer eingebaute 6-Zylinder-Motor mit 3.2 Liter Hubraum beschleunigt von 0 auf 100 km in 7,2 Sekunden und erzeugt dabei einen schönen Auspuffsound. Die 260 PS eigneten sich besonders für uns schaltfaule Offenfahr-Genießer. Bis auf die schlechte Übersichtlichkeit überzeugte uns der Spider in der Emilia Romagna vollkommen. Wer möchte, kann den V6 auch mit Allrad bekommen.
     


Technische Daten

6 Zylinder Benziner
260 PS
6-Gang-Schaltgetriebe
Spitze 250 km/h
Stoffverdeck
Preis ab 41.000 Euro.

Weitere Info auf www.alfa-romeo.de







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