Vernissage zur Ausstellung „René Gruau. Modezeichnungen" im BMW Museum

Mit einer besonderen Vernissage wurde am Freitag, den 23.03.2012 die Sonderausstellung zu Ehren des verstorbenen Mode- und Werbekünstlers René Gruau im BMW Museum in München eröffnet. Die Sonderausstellung zeigt das zeichnerische und grafische Lebenswerk des 2004 verstorbenen Franko-Italieners vom 24. März bis 30. Juni 2012.


Rund 80 Originalwerke aus den Jahren 1946 bis 2000 des international berühmten Zeichners wurden an diesem Tag im BMW Museum einem exklusiven Kreis geladener Gäste präsentiert. Die Münchener Galeristin Joëlle Chariau, die sich seit 1982 mit dem Werk von Gruau befasst, hat die Höhepunkte seines Schaffens in Form einer Zeitreise zusammenstellt. Dabei ist in Zusammenarbeit mit dem BMW Museum eine interessante Gegenüberstellung mit historischen Fahrzeugen der Marke BMW entstanden. Gruau war sein Leben lang ein Liebhaber schöner Autos, unter anderem besaß er einen Rolls-Royce. Seine Bilder sind Kunstwerke, die sich vom modischen Anlass und dem Etikett einer Vorstudie frühzeitig emanzipieren konnten. Die Kraft ihrer Ausstrahlung hat aber die Modefotografie nicht ersetzen können. „Die Zeichnung“, so Chariau, „ist dem Menschen näher. Sie ist humaner als ein Foto, weil sie einen unmittelbaren physischen Kontakt transportiert. Und die Abstraktion prägt sich ein: Eine gute Zeichnung vergisst man nie.“ Bis 30. Juni 2012 sind rund 80 Originalwerke des 2004 verstorbenen Zeichners aus den Jahren 1946 bis 2000 im BMW Museum zu sehen.

René Gruau "Jolie Madame", Parfum of Pierre Balmain, 1952


"Mit den Zeichnungen von René Gruau holen wir uns etwas ganz Besonderes ins BMW Museum und erweitern damit unser Engagement im Bereich Mode um eine weitere Facette. Mit seinem unnachahmlich suggestiven und eleganten Strich beeinflusst Gruau die Welt der Modezeichnung und Werbung bis heute", sagt Dr. Ralf Rodepeter, Leiter BMW Museum und Kommunikation Besucher­erlebnis München, über die Ausstellung.

Gruau, im Jahr 1909 im italienischen Rimini unter dem Namen Renato Zavagli Ricciardelli geboren, veröffentlichte schon im Alter von 14 Jahren seine ersten Werke und fertigte vier Jahre später Zeichnungen für italienische, deutsche und englische Zeitschriften an. In den frühen 1930er Jahren zog Gruau nach Paris. Als Christian Dior, mit dem er eng befreundet war, 1947 sein Modehaus eröffnete, bekam Gruau den Auftrag, das grafische Image aller Dior Parfums zu kreieren. Gruau wurde bald der Lieblingskünstler der Luxusindustrie und der führenden Modemagazine. Ab 1989 wurden Retrospektivausstellungen seines Werkes in Paris, Rom, München, Köln, New York, Tokio und London gezeigt. Gruau war mehr als ein Mode- und Werbezeichner. Sein lebendiger, expressiver Strich sowie seine Bildsprache, die sich durch klassische Zurückhaltung auszeichnet und dennoch ein Höchstmaß an Sinnlichkeit erreicht, stellt ihn an die Seite von Henri de Toulouse-Lautrec. Strenge, klare Schwarzweiß-Kontraste verweisen außerdem auf Parallelen zur fernöstlichen Kalligraphie. In einigen seiner Entwürfe nimmt Gruau die plakative Präsenz von Formen und Farben der Pop Art, wie wir sie von Andy Warhol kennen, vorweg. Gruaus Werk besitzt somit beides: Elemente der Tradition wie auch der Moderne.

Scheinbar leicht brachte er Eleganz und Stil aufs Papier, treffsicher setzte er den Pinselstrich und formte weibliche Eleganz voller Chic und Noblesse. Eleganz, so vertraute er seiner Galeristin Joëlle Chariau an, bestehe für ihn „aus Wollen und Können, aus Anmut, Raffinesse, Perfektion und Vornehmheit.“ 2004 verstarb Gruau in Rom.


Weitere Info unter www.bmw-welt.com. Dauer der Ausstellung vom 24. März bis 30. Juni 201 im BMW Museum, Am Olympiapark 2, 80809 München, Eintritt 9 Euro / 6 Euro, Galerie Bartsch & Chariau GmbH, Inh. Joëlle Chariau, Galeriestraße 6, 80539 München, www.bartsch-chariau.de

René Gruau Ausstellung im BMW Museum mit BMW Isetta und BMW 2002 ti

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