Aktuell sind sie wieder an jeder Obsttheke zu finden: Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, Melonen, Pflaumen und Tafeltrauben. Schon in ihren Namen steckt der Sommer, denn sie haben dann Saison, wenn das Wetter am schönsten ist und versorgen uns auf leichteste und saftigste Weise mit Vitaminen. Beim Einkauf sollte man jedoch auf Qualität achten, denn wer hat nicht schon einmal enttäuscht in eine harte und mehr als geschmacksneutrale Aprikose oder Nektarine gebissen?
Ein großer Teil der qualitativ hochwertigen Sommerfrüchte kommt aus Frankreich. Bekanntlich legen unsere Nachbarn großen Wert auf Genuss, und so achten die französischen Obstbauern auf eine nachhaltige und qualitätsbewusste Herstellung und ernten ihr Sommerobst erst in reifem Zustand. Vitamine, Mineralstoffe und Aromen können sich so bestens entfalten. Dank kurzer Transportwege kommen die Früchte dann schnell zu uns.
Die Möglichkeiten sie zu genießen sind so vielfältig wie die Sommerfrüchte selbst: egal, ob pur, als Salat, Smoothie oder Joghurtshake, ob zu Fleisch oder Käse oder in Nachtischen. Es gibt kaum ein sommerliches Rezept, dem Sommerobst keine saftig-süße Note verleihen könnte. Dies beweisen auch die folgenden leichten und unkomplizierten Rezeptideen:
Aprikosenmakronen auf Pistazienkrokantcreme
Für 4 Personen, Zutaten:8 Aprikosen, 4 Eier, 500 ml Milch, 50 g gehackte Pistazien (ungesalzen), 100 g Zucker, 50 g Maisstärke. Zubereitung: Aprikosen waschen und entkernen. Pistazien fein hacken. Die Milch aufkochen, gehackte Pistazien zugeben und weiterkochen lassen. Inzwischen in einem Topf Eier, Zucker und Maisstärke gut vermischen, die heiße Milch hinzufügen und alles unter ständigem Rühren für weitere 2 bis 3 Minuten kochen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die abgekühlte Krokantcreme mit den Aprikosenhälften garnieren und mit Puderzucker bestäuben. Nährwertangaben pro Person:Brennwert: 388 kcal, Proteine: 14 g, Fett: 15 g, Kohlenhydrate: 48 g
Schnelles Melonen-Basilikum-Sorbet mit luftgetrocknetem Schinken
Für 4 Personen, Zutaten:1 französische Charentais-Melone, 1 Banane, 2 Stängel Basilikum, 1 TL Olivenöl, 4 feine Scheiben luftgetrockneter Schinken (Bayonne oder Pata Negra). Zubereitung: Melone halbieren, Fruchtfleisch auslösen und in dicke Würfel schneiden. Banane schälen. Beide Obstsorten mit den Basilikumblättchen und dem Olivenöl in eine Schüssel geben und ins Gefrierfach stellen. Wenn die Früchte gefroren sind, mit dem Pürierstab zu einem cremigen Sorbet mixen und sofort mit dem in Streifen gezupften Schinken servieren. Nährwertangaben pro Person: Brennwert: 205 kcal, Proteine: 10 g., Fett: 10 g, Kohlenhydrate: 18 g
In Honig gebackene Pfirsiche und Nektarinen mit Mohn und Grüntee-Karamell
Für 4 Personen. Zutaten:4 weiße französische Pfirsiche, 4 französische Nektarinen, 2 EL Honig,1 TL Mohnsamen, 150 g Zucker, ½ TL Matcha (zu feinem Pulver gemahlener Grüner Tee), 150 ml Milch. Zubereitung:Pfirsiche und Nektarinen entsteinen. Den Honig in einer Pfanne erhitzen, Pfirsich- und Nektarinenhälften hinzufügen, von jeder Seite karamellisieren lassen und warm stellen. Für das Grüntee-Karamell den Zucker in einen Topf geben, knapp mit Wasser bedecken und erhitzen. In einem anderen Topf die Milch erwärmen, das Teepulver hinzufügen und zugedeckt ziehen lassen. Sobald das Karamell eine goldgelbe Farbe annimmt, den Topf vom Herd nehmen, nach und nach die Milch hinzufügen und erneut aufkochen, um ein dickflüssiges Karamell zu erhalten. Pfirsiche und Nektarinen auf 4 Tellern anrichten, mit Mohn bestreuen und mit dem Karamell übergießen. Nährwertangaben pro Person:Brennwert: 295 kcal, Proteine: 3 g, Fett: 1 g, Kohlenhydrate: 69 .
Hitliste der französischen Sommerfrüchte
Aprikosen – kleine Fruchtsonnen mit großem Geschmack
Als Boten des Sommers könnte man die Aprikosen bezeichnen, denn schon Anfang Juni findet man die ersten Sorten in den Obsttheken. Ursprünglich kamen sie vor 2000 Jahren aus China nach Europa, aber im Südosten Frankreichs finden sie die optimalsten Bedingungen. Die Sortenauswahl ist riesig, den größten Anteil machen jedoch die Bergeron-Aprikosen aus dem Rhônetal mit ihrem dunklen festen Fruchtfleisch und der rötlichen Schale aus. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Aprikosen fleischig, farbig, gut duftend und weich sind. Da sie dann ihren optimalen Reifegrad haben, sollten sie schnellstmöglich, spätestens jedoch nach vier bis fünf Tagen, verzehrt oder durch Einkochen, Einfrieren oder Trocknen haltbar gemacht werden. In der Küche schmecken sie sehr gut zu gebratenem Fleisch sowie in Desserts oder Kuchen.
Pfirsiche und Nektarinen – die Qual der Wahl
Sie sind im gesamten französischen Süden zu Hause und werden ungefähr zu je gleichen Teilen hergestellt. Pfirsiche erkennt man an ihrem samtigen Flaum. Ihre glatthäutigen Schwestern, die Nektarinen, sind jedoch nicht, wie häufig geglaubt, eine Kreuzung aus Pfirsich und Pflaume, sondern aus einer Mutation des Pfirsichs entstanden.Beide – Pfirsich und Nektarine – lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: gelbfleischige und weißfleischige Früchte. Die Sorten mit weißem Fruchtfleisch sind besonders saftig, aromatisch und zum Teil sehr empfindlich. Die gelbfleischigen Sorten sind groß, süß und aromatisch und haben den Vorteil, unempfindlicher auf Transport und Berührungen zu reagieren.Erstaunlich: Es gibt mehr als 300 verschiedene Sorten in Frankreich, von denen man zwischen Juni und September jede nur etwa je zwei Wochen lang in den Regalen findet. Beim Kauf sollte man ausschließlich auf den aromatischen Geruch achten, den die Farbe hängt von der Sorte ab und gibt keinen Aufschluss über die Reife.In der warmen Küche kommen Pfirsiche und Nektarinen besonders gut zur Geltung, ob als Beilage zu Entenbrust oder auf Spießchen mit gegrilltem Geflügel.
Melonen – als Obst getarntes Gemüse
Klein, aber oho. So könnte man die französischen Melonen bezeichnen. Denn die Franzosen setzen beim Anbau ausschließlich auf kleine Sorten. Dabei machen die sehr aromatischen orangefleischigen Charantais-Varianten 90 Prozent des Anbaus aus, der Rest entfällt auf Galia-Melonen. Sie alle werden im gesamten Süden und Westen bis hinaus ins Loiretal angebaut. Die Schale der glatten Charantais-Melone (Charentais lissé) ist leicht grünlich und wird mit der Reifung gelblich, mit schön markierten Rippen. Ihr weiches und organgefarbenes Fleisch ist sehr süß, saftig und charakteristisch parfümiert. Man findet sie zwischen Mai und Oktober. Die genetzte Charentais (Charentais brodé), die es von Juli bis September gibt, ist ein Mischtyp zwischen der Cantaloup- und der Netzmelone. Die runde, mehr oder weniger gerippte Frucht wiegt durchschnittlich ein Kilogramm. Die Schale ist dicker und genetzt, während die Furchen glatt sind. Das orangefarbene Fleisch ist fest und süß, aber weniger parfümiert als das der glattschaligen Charentais.Beim Melonenkauf sollte man auf schwere Früchte und einen angenehm-intensiven Duft achten. Riecht sie hingegen zu stark, ist die Melone überreif. Um die Reife zu überprüfen, riecht man am besten an der Unterseite. Aufbewahren sollte man sie in einer luftdichten Dose im Gemüsefach des Kühlschrankes. Melonen, die eigentlich nicht zum Obst, sondern zum Gemüse aus der Kürbisfamilie zählen, bestehen zu rund 90 Prozent aus Wasser. Das macht sie zu idealen Durstlöschern bei nur 30 bis 40 Kalorien pro 100 Gramm. Kein Wunder, dass man aus ihr so wunderbar Cocktails, Bowlen und geeiste Suppen zaubern kann.
Pflaumen – Sortenvielfalt von gelb-grün bis blau
Wer hätte das gedacht: Frankreich ist der größte Pflaumenproduzent Europas. Vom Westen über den gesamten Süden bis hinaus ins Elsass finden sich Pflaumenbäume, die nur sehr kurz – je nach Sorte von Juli bis Ende September – geerntet werden. Charakteristisch für das französische Angebot ist Vielfalt mit den unterschiedlichsten Sorten – von klein und gelb bis groß und blau. Das Aushängeschild der französischen Produktion, die grüne Reineclaude, verdankt ihren Namen übrigens der Frau des Königs Franz I. Sie ist saftig und aromatisch, aber auch recht empfindlich.Beim Einkauf von Pflaumen sollte man auf eine matte, falten- und fleckenlose Haut und einen festen fülligen Körper achten. Im Kühlschrank halten sie sich bis zu zehn Tage und können entkernt problemlos eingefroren werden. Dank ihrer Gabe, sich perfekt mit anderen Aromen zu verbinden, begleiten sie dunkles Fleisch ebenso gut wie gebackene Süßspeisen.
Tafeltrauben – zu schade zum Vinifizieren
Die meisten Franzosen nehmen Trauben am liebsten flüssig in Form von Wein zu sich. Einen Teil der Anbaufläche im sonnigen Süden haben sie jedoch für die Herstellung aromatischer Tafeltrauben reserviert. Rund ein Drittel entfällt auf die längliche dunkle Muskateller-Traube, die Experten zufolge 106 Aromen vereinen kann, von Veilchen- und Rosen- über Johannis- und Himbeer- bis hin zu Kakaonoten. Ihr Hauptaroma ist jedoch das des Muskats. Größer und runder als die Muskateller- sind die Alphonse- Lavallé-Trauben. In ihrem festen und fleischigen Fruchtfleisch und ihrer saftigen Konsistenz verbirgt sich eine Aromenvielfalt aus Vanille, Rosmarin, grünen Mandeln und sauren Bonbons. Die bekannteste weiße französische Tafeltraube ist die Chasselas. Sie verführt mit ihren goldenen, kleinen runden Beeren, ihren blumigen und fruchtigen Düften und dem Geschmack nach Kirschen und Nüssen. Die frühen Sorten sind bereits ab Mitte Juli im Handel, die Muscat gibt es von August bis November. Reife Tafeltrauben erkennt man an ihren festen Beeren, die nicht zu eng aneinander liegen und eine einheitliche Größe und Farbe aufweisen. Ein Zeichen für Frische und Natürlichkeit ist die dünne Wachsschicht. Die knackig-frischen Trauben eine Bereicherung für jeden Salat oder cremigen Nachtisch. Aber auch geschmort schmecken sie prima zu weißem Fleisch.